Implizite Annahmen: das bedeuten sie!

Denkprozesse der Engpasstheorie
Von Sebastian Schneider // 28.05.2018 // 0 Kommentare

​Implizite Annahmen entstehen tagtäglich bei vielen Menschen, im privaten und beruflichen Umfeld. Sie werden oft unbewusst gebildet und wir sind uns oft gar nicht über deren Ausmaß klar. Bis wir merken, dass wir eine andere Argumentation auf falschen, impliziten Annahmen getroffen haben.

​Sie äußern sich häufig in Aussagen wie, "ach sooo hast du das gemeint, nein schau, das ist ganz anders".

​Die Denkprozesse der Engpasstheorie kennen diese impliziten Annahmen nur zu gut und gehen aktiv in den Bäumen ​(zum Beispiel dem Zukunftsbaum oder dem Gegenwartsbaum) um. Das Ziel ist es, implizite Annahmen transparent zu machen.

Was sind Implizite Annahmen?

Implizite Annahmen

Beispiele für implizite Annahmen

​Privater Bereich

​Online Partnerbörsen erleben scheinbar immer noch einen Höhenflug. Häufig begegnen mir an Haltestellen von Bus und Bahn Werbeversprechen, was mich auf diesen Plattformen nicht alles erwartet.

​Betrachten Sie solche Werbungen genauer, dann bedarf es schon einem guten Auge, nicht ​ impliziten Annahmen zu unterliegen. Einige Beispiele an Elementen, die sich fast immer auf diesen Werbeanzeigen befinden:

  • ​Ein besonders attraktiver Mensch, weiblich oder männlich, lächelnd und mit einem alles sagenden Blickes. Der Blick spricht einen förmlich an.
  • ​Es finden sich fast immer Zertifikate oder kleine Siegel, die einen wie auch immer erreichten Gütestatus repräsentieren.
  • ​Gerne Zeitangaben, wie oft sich jemand auf der entsprechenden Plattform verliebt oder in welchem Abstand Menschen zusammen kommen.
  • Anzahl der Mitglieder auf der Plattform ist auch ein beliebtes Merkmal, das sich gerne recht prominent auf solchen Plakaten findet.

​Implizite Annahmen und der fundamentale Attributionsfehler, den wir auch aus der Sozialpsychologie kennen sind oft ähnlich, aber nicht unbedingt das Gleiche. Wer sich die Experimente zum fundamentalen Attributionsfehler einmal durchliest findet Details heraus. Es geht hier stark um das Bilden und Beeinflussen von Meinungen auf Basis von anderen Meinungen.

​Wir wollen die impliziten Annahmen hier etwas weiter fassen, es geht einfach um das Annahmen von bestimmten Sachverhalten, die wir nicht überprüft, bestätigt oder die richtige Kenntnis darüber haben.

​Beruflicher Bereich

​Um die impliziten Annahmen in einem beruflichen Kontext zu setzen, schauen wir uns ein typischen Beispiel an. Wenn ich zu Organisationen komme, die Scrum machen, dann habe ich jetzt eine Erwartung. Ich kenne das Framework, ich kenne die Implementierungen und weiß, was Scrum ist und was nicht. Ich gehe zum Beispiel davon aus, dass

  • ​Es ein stablies Team gibt und das Team so geschnitten ist, dass es die Product Backlog Items auch umsetzen kann.
  • ​Es alle Events gibt und diese auch so ausgeführt werden, wie es der Scrum Guide vorsieht.
  • ​...

​Die Liste können Sie nun beliebig fortführen. Es geht also im Annahmen, die implizit getroffen werden und nicht durch die Realität geprüft wurden. So ist es natürlich möglich durch Nachfragen solche impliziten Annahmen explizit zu machen.

​Wenn ich jetzt auf diesen Annahmen aufsetze und weitere Schlüsse ziehe kann es problematisch werden. Und wer sich ein wenig mit Scrum beschäftigt hat, der weiß das bedeuten kann.

Lebenserfahrungen und implizite Annahmen

​Die eigene Lebenserfahrungen helfen sehr häufig implizite Annahmen im Vorfeld zu erkennen. Aber Sie geben einem letztendlich nur die Möglichkeit besser und zielgerichteter nachzufragen. Entfernen kann man Sie dadurch durch noch nicht.

Sebastian Schneider ist dem Framework Scrum - es war Liebe auf den ersten Sprint - bereits seit 2005 verfallen. Seitdem begleitet er Unternehmen (meist größere) bei der Transition in eine neue Arbeits- und Produktwelt.

Dafür findet er den richtigen Grad zwischen zielgerichteten systemischen Impulsen und dem nachhaltigen Coaching in der Organisation, um diese bei der Entwicklung und Optimierung des eigenen Kundenmehrwerts zu unterstützen und entwickelt mit ihnen Produkte, die ihre Kunden lieben.

Im richtigen Maß gehören dazu die effektive und effiziente Facilitation dazu, sowie agile Spiele und Simulationen, die sein Themenfeld auf einfache Art begreiflichen machen.

Auf Konferenzen, sei es im Fachbeirat oder als Akteur, gibt er gerne Erkenntnisse weiter und freut sich über Kontakte von Angesicht zu Angesicht.

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