Der Zukunftsbaum (Future Reality Tree)

Zukunftsbaum
Von Sebastian Schneider // 28.05.2018 // 0 Kommentare

Der Zukunftsbaum (engl: Future Reality Tree, FRT) evaluiert verschiedene Lösungen, wohin sich diese in der (du erahnst es schon) Zukunft entwickeln können. Der Zukunftsbaum ergänzt sich gut mit dem Gegenwartsbaum (engl: Current Reality Tree), da dieser bereits Ansätze für mögliche Lösungen bereitstellt.

Was ist ein Zukunftsbaum?

Der Zukunftsbaum der Denkprozesse der Engpasstheorie ist eine Möglichkeit, sind zukünftige Situationen genauer zu betrachten. Auch wenn er die Zukunft nicht vorhersagen kann, so hast du damit die folgenden, anschaulichen Möglichkeiten:

  • Wie können wir das morgige Meeting so gestalten, dass wir alle zu einem akzeptablen Ergebnis kommen?
  • Was muss passieren, damit wir im Unternehmen unseren Umsatz vom letzten Jahr in diesem Jahr verdoppeln können?
  • ...

Wann du einen Zukunftsbaum nutzen sollten

Immer dann, wenn du dich Dinge über zukünftige Ereignisse fragst, dann hilft dir der Zukunftsbaum. Dabei ist das Ereignis von der Art nicht entscheidend, sondern der Weg dahin. Du kannst dir so Optionen erarbeiten, die du auch im Scrum Coaching einsetzen kannst.

Zeitbedarf für einen Zukunftsbaum

Die Zeit hängt maßgeblich an zwei Dingen. Zum einem, welches System du betrachten möchtest. So ist es nachvollziehbar, dass es einfacher sein wird, ein Meeting des nächsten Tages zu betrachten, als wie die Mondlandung in 10 Jahren aussieht.

Du solltest mindestens zwei Stunden als Minimum einplanen. Die Anzahl der Teilnehmer tut ihr übriges. Zehn Personen haben mehr Kommunikationswege als zwei Personen.

Einen Zukunfstbaum erstellen

Im folgenden möchte ich dir einen einfachen Weg vorstellen, wie du deinen eigenen Zukunftsbaum erstellen kannst. Ich verwende dazu das Tool Flying Logic, du kannst das aber auch ohne Probleme mit Klebezetteln an der Wand durchführen. Ein Whiteboard eignet sich ebenso.

Ebenso habe ich mit einer Kollegin einen Artikel geschrieben, den Sie sich direkt beim Projektmagazin ansehen und beziehen können.

Denkprozesse der Engpasstheorie - Zukunftsbaum

Näheres zum Zukunftsbaum findest du im Projektmagazin

Schauen wir uns die dazu benötigten Schritte einmal genauer an und betrachten eine einfache Variante, mit der Sie den Aufbau des Zukunftsbaums verstehen können.

Was möchtest du erreichen?

Es beginnt damit, dass du dir überlegst, was dein Ziel ist. Oft gibt es nicht das eine Ziel, sondern Sie haben ein bestimmtes Set auf Wirkungen, die du erwartest. Wir nennen diese erwünschte Wirkungen und desirable effects (DE). Diese DE sind - wie alles andere im Baum und dieser Liste auch - Entitäten.

Was gedenken Sie zu tun?

Wenn du etwas erreichen möchtest, dann hast du in der Regel schon Vorstellungen, was man tun könnte. Diese Ideen, die wir in den Denkprozessen der Engpasstheorie verwenden, nennen wir auch Aktionen oder Injektionen. Das ist also genau das, was du tun musst, damit du etwas erreichst.

Ursache-Wirkungs-Beziehungen aufbauen

Mit dem Aufbau der Ursache-Wirkungsbeziehung wirst du überprüfen, ob deine Ideen wirklich zu dem gewünschten Ergebnis führen. Dabei verbindest du alle Entitäten in deinem Baum. Dabei merkst du schnell, ob du gute Entitäten geschrieben hast und alle diese verstehen.

Negative Seiteneffekte angehen und klären

Was sich zu Beginn schon als recht einfach anhört, ist nicht so trivial. Auf dem Weg werden dir viele Situationen begegnen, die eben nicht so einfach sind oder wo du schnell merkst, dass du implizite Annahmen gebildet hast.

Du wirst auch den typischen Aussagen wie: "ja, aber ..." begegnen. Diese sind oft in der Art gemeint, dass du entweder...

  • ... etwas gefunden haben, aus dem etwas "negatives" entstehen wird. So könnte es möglich sein, dass du beim Einführen eines neuen, zusätzlichen Meetings zwar mehr offene Punkte besprochen bekommen, es aber Zeit fehlt für die Umsetzung dieser.
  • ... etwas gefunden haben, das als Hinderniss gesehen wird, überhaupt mit etwas zu beginnen. Das liegt meistens noch unter den Injektionen, die du gedenkst einzufügen. 

Du arbeitest dich durch ein Geflecht von Ursache-Wirkungsbeziehungen in deinem Baum von unten nach oben und prüfst, ob und wie du deine Ziele erreichst. Was zunächst durchaus einfach klingt, wird spätestens in der Gruppe bei einem gemeinsamen System herausfordernd.

Sebastian Schneider ist dem Framework Scrum - es war Liebe auf den ersten Sprint - bereits seit 2005 verfallen. Seitdem begleitet er Unternehmen (meist größere) bei der Transition in eine neue Arbeits- und Produktwelt.

Dafür findet er den richtigen Grad zwischen zielgerichteten systemischen Impulsen und dem nachhaltigen Coaching in der Organisation, um diese bei der Entwicklung und Optimierung des eigenen Kundenmehrwerts zu unterstützen und entwickelt mit ihnen Produkte, die ihre Kunden lieben.

Im richtigen Maß gehören dazu die effektive und effiziente Facilitation dazu, sowie agile Spiele und Simulationen, die sein Themenfeld auf einfache Art begreiflichen machen.

Auf Konferenzen, sei es im Fachbeirat oder als Akteur, gibt er gerne Erkenntnisse weiter und freut sich über Kontakte von Angesicht zu Angesicht.

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